Kennen Sie das auch: jene Sorte von ArbeitskollegInnen, die Sie ärgert? Die in Ihren Augen „dumm, egoistisch, verletzend, unverschämt, …“ sind? Sie vielleicht sogar herabsetzt vor anderen - eben in Ihrer Wahrnehmung ein „Arsch“ ist in diesem Moment.
Diese Menschen sind nicht wirklich so, sondern nur wir empfinden es so. Sie drücken durch ihr Verhalten gewisse „Knöpfe“ in uns, sodass wir uns ärgern oder verletzt fühlen. Gleichzeitig ist diese Person unser ganz persönlicher „Engel“, weil sie erinnert uns an unsere Entwicklungsfelder.
Ein paar Beispiele dazu: Der „faule“ Arbeitskollege zeigt uns, dass unser Leben nicht nur aus Arbeit und Fleiß besteht. Der Chef, der uns lieblos behandelt, zeigt wie wenig Respekt und Achtung wir uns selber schenken. Diese Menschen sind Spiegel dessen was wir nicht bereit waren - bisher - in uns selber zu fühlen.
Und wie kann das gehen?
Es geht nicht darum, dass wir durch unsere alten Wunden und Traumas nochmals hindurchgehen (ausser es kommt täglich fünfmal und das für fünf Wochen hintereinander). Diese Art der Aufarbeitung ist vorbei, das braucht es nicht mehr.
Es geht darum, dass wir das, was wir ablehnen, fühlen. Dass wir einfach es zulassen und hin-fühlen. Wenn ich mir denke „Sie nerven mich“, so bedeutet das in Wirklichkeit „ich nerve mich“. Fühlen Sie hin. Hören Sie auf zu grübeln und nachzudenken „warum ist das so, was kann ich dagegen tun, warum schon wieder…“. Fühlen Sie es einfach. Punkt. Wie fühlt es sich an, genervt zu sein. Punkt. Das ist alles. Es braucht nicht mehr und nicht weniger.
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hl41b@gmx.at (Dienstag, 20 Februar 2018 13:30)
Wie es sich anfühlt, genervt zu sein, ist mir klar. Doch wie gehe ich damit um, dieses Gefühl in ähnlichen Situationen nicht mehr zu verspüren? Wieso kann mir der Chef nicht den notwendigen Respekt entgegenbringen, den ich ihm entgegenbringe? Bzw. welchen mir meine Kolleginnen sehr wohl entgegenbringen?
erika (Dienstag, 20 Februar 2018 15:23)
Herzlichen Dank für deine Frage und Offenheit.
Dein Chef ist Projektionsfläche für Dich. Laut deiner Beschreibung nervt es dich, wenn dich dein Chef nicht respektiert. Chef steht für Autorität. Wenn du magst, frage Dich was es in Dir über Autoritäten (z.b. Polizei, Behörden, etc) denkt. Diese Gedanken und Glaubenssätze zu Autoritäten haben einen Ursprung. Vermutlich - die Antwort kennst nur Du - hast Du in der Kindheit prägende Erfahrungen damit gemacht. In Familiensystemen steht der Vater für Autorität. Könnte es sein, dass es dort noch einen Unfrieden, der in Kindheit entstanden ist, gibt? Wenn Du Unterstützung brauchst, ruf uns an.